Die KidsVerbraucherAnalyse, die seit mehr als zwanzig Jahren das Konsumverhalten und die Mediennutzung von Sechs- bis 13-Jährigen untersucht, hat auch in diesem Jahr interessante Ergebnisse geliefert: Der Studie zufolge lesen 78% der Kinder im untersuchten Alter trotz der immer zentraler werdenden Bedeutung und dem immer größer werdenden Angebot an digitalen Medien mindestens einmal pro Woche ein Buch und 73% beschäftigen sich immer noch mit Zeitschriften.
Auch Kindermagazine wie das „Micky Maus Magazin“, „Disney Lustiges Taschenbuch“, „Wendy“ oder „GEOlino“ sind immer noch sehr beliebt bei den Sechs- bis 13-Jährigen. Eine besonders wichtige Grundlage für das spätere Leseverhalten der Kinder ist übrigens das Vorlesen durch die Eltern während der Vorschulzeit. Eine steigende Bedeutung wird dennoch weiterhin Smartphones und Tablets zugemessen – innerhalb von einem Jahr ist die Anzahl der Nutzer hier von 43% auf 48% gestiegen. Außerdem ist mehr als die Hälfte der Sechs- bis 13-Jährigen mittlerweile auf einem eigenen Gerät erreichbar. Auch das digitale Spielangebot wird von 85% der Kinder genutzt. Trotzdem sind klassische Spiele, wie Gesellschaftsspiele, Puppen oder Baukästen weiterhin sehr beliebt: Durchschnittlich investieren Eltern pro Jahr 123 € in klassisches Spielzeug und 118 € in elektronische Spiele (Hard- und Software). Ihr eigenes Taschengeld geben Kinder hauptsächlich für Süßigkeiten, Zeitschriften, Snacks und Getränke aus.
In den Jahren 2014 und 2015 wurden für die Studie in deutschen Haushalten 2494 Interviews mit je einem Kind und einem Haupterzieher geführt. Um ebenfalls Erkenntnisse über jüngere Kinder einzuholen, sind außerdem 591 Eltern von Vorschülern (Vier- bis Fünfjährige) befragt worden. Die Ergebnisse der Untersuchungen gelten als repräsentativ für 5,75 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 13 Jahren in Deutschland. Die KidsVerbraucherAnalyse wird als eine der wichtigsten Studien zur Mediennutzung und zum Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen angesehen. Sie ist vor allem für den Bereich Marketing- und Werbeplanung von großem Interesse.
Insgesamt hat die KidsVerbraucherAnalyse 2015 gezeigt, dass durchaus ein Wandel hin zu digitalen Medien in den Haushalten stattfindet, dies aber nicht die grundsätzliche Einstellung der Eltern verändert: Erst ab einem Alter von neun bis zehn Jahren dürfen Kinder sich vermehrt selbstständig – teilweise auch mit eigenen Geräten – mit digitalen Medien beschäftigen, zuvor werden sie jedoch eher vorsichtig an dieses Thema herangeführt.
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