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ChatGPT – Nutzung von Kindern

“Wie alt sind Pyramiden? Schreib mir einen Aufsatz über Bienen! Erkläre mir das Sonnensystem.” Ein Computerprogramm, das alle Fragen rund um Schule und Alltag beantwortet? Das klingt wie ein Traum für Kinder und mit ChatGPT wird dieser Traum wahr. Aber welche Chancen und Risiken ergeben sich dabei? Was können Eltern und Lehrkräfte tun, um Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit ChatGPT zu vermitteln?

Was genau ist ChatGPT?

Bei ChatGPT handelt es sich um einen sogenannten Chatbot der Firma OpenAI, wobei “Chat” für virtuelle Gespräche steht und “bot” eine Abkürzung für Robot darstellt, also das englische Wort für Roboter. Chatbots nutzen Künstliche Intelligenz (KI) und ermöglichen so einen Dialog zwischen ‘Mensch und Maschine’ – man chattet also mit einem technischen System. Als textgenerierende KI erstellt, bearbeitet und bewertet ChatGPT Texte. Der Begriff „Texte“ ist hierbei sehr umfassend und schließt auch mathematische Gleichungen mit ein. Neben ChatGPT gibt es noch zahlreiche weitere KI-Anwendungen, sowohl im Bereich Text als auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel Video- oder Bildproduktion. Das Angebot wächst kontinuierlich.

Chancen und Risiken von ChatGPT

ChatGPT ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für die junge Generation aufgrund seiner kostenlosen und benutzerfreundlichen Anwendung interessant. Daher ist es wichtig, über die damit verbundenen Risiken aufzuklären, aber auch die sich eröffnenden Chancen zu erkennen, wenn Kindern ein angemessener Umgang mit KI vermittelt wird.

Risiken:
  • Falschaussagen: KI-generierte Texte können belastende Fakten enthalten, aber auch Falschaussagen, die teilweise schwer zu erkennen sind.
  • Datenquellen: ChatGPT bedient sich extrem großer Datenmengen aus dem Internet. Dies umschließt unter anderem auch ethisch oder moralisch fragwürdige Texte sowie Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind.
  • Gesammelte Daten: ChatGPT speichert alle eingegebenen Daten und kann sie gegebenenfalls weiterverwenden. Dies stellt insbesondere dann ein großes Risiko dar, wenn persönliche oder sensible Daten geteilt werden.
  • Vernachlässigung eigener Kreativität: Wenn KI zu intensiv genutzt wird, besteht das Risiko, dass die eigenen kreativen Fähigkeiten vernachlässigt werden.
Chancen:
  • Inspirationsquelle: Textgenerierende KI kann Denkanstöße sowie grobe Ideen liefern, was die Quelle für kreatives Denken und Schreiben sein kann.
  • Lernhilfe: Neue Wissensgebiete und Kompetenzen können erschlossen oder vertieft werden, zum Beispiel indem komplexe Texte vereinfacht, Übersetzungen erstellt oder gelernte Inhalte wiederholt werden.
  • Medienkompetenz: Durch die Nutzung von KI können Kinder die Fähigkeit erlernen, Algorithmen und maschinelles Lernen als Hilfestellung einzusetzen.
  • Kritisches Hinterfragen: Bei einem richtigen Umgang mit ChatGPT werden Kinder dazu ermutigt, die Glaubwürdigkeit von Informationen zu hinterfragen und sie selbst zu prüfen.
Wie können Eltern und Lehrkräfte Kindern einen guten Umgang mit KI vermitteln?

Auch wenn mit KI einige Risiken einhergehen, sollte das Thema vor Kindern nicht tabuisiert werden – weder in der Schule noch zuhause. Viel ratsamer ist es, die Welt der KI und deren Chancen gemeinsam mit den Kindern zu entdecken und offen über die Risiken und einen richtigen Umgang zu sprechen.

Um Kompetenzen zu fördern und Risiken zu verringern ist es zunächst wichtig, das Bewusstsein von Kindern für die Möglichkeit von Fehlinformationen in textgenerierenden KI zu schärfen und angemessene Wege aufzuzeigen, um sogenannte “Fake News” von Fakten unterscheiden zu können. Das Wissen darüber, mit welchen Maßnahmen die Glaubwürdigkeit von Informationen geprüft werden kann, ist für Kinder nicht nur in Bezug auf KI, sondern auch bei eigener Recherche von großem Nutzen.

Kinder sollten über die Funktionsweise von KI aufgeklärt werden – u.a. auch darüber, dass während jeder Eingabe Daten gesammelt werden und keinerlei persönliche oder sensible Inhalte eingegeben werden dürfen.

  • KI darf nicht als Hausaufgabenersatz genutzt werden, da unklar ist, wo Urheberrechte liegen (Einfaches Übernehmen ist dem Abschreiben gleichgesetzt)
  • Anregen, ChatGPT wie eine Art Suchmaschine für Denkanstöße zu nutzen und nicht als komplette Abnahme der gesamten Arbeit zu sehen
  • Anregen, zuerst selbst über Themen nachzudenken, bevor man KI befragt
  • Als Eltern klar kommunizieren, dass sich die Kinder bei eigenständiger Nutzung jederzeit an ihre Eltern wenden können, wenn sie sich bei etwas nicht sicher sind, o.ä.
Als Herangehensweise im Unterricht schlägt das Schulministerium NRW Folgendes vor:

“Um z.B. die anwendungsbezogene Perspektive im Unterricht zu thematisieren, kann gemeinsam ausprobiert werden, wie man Prompts (= Anfragen bzw. Anweisungen, die an die KI gestellt werden) geschickt formuliert, um die gewünschte Antwort zu erhalten. Hierzu gibt es im Netz zahlreiche Anleitungen. Die Ausgaben des Chatbots können zudem auf Fehler, Unschärfen und Lücken geprüft werden. Insbesondere auch in den Naturwissenschaften und der Mathematik lassen sich häufiger Fehlinformationen oder falsche Ergebnisse finden, die wiederum als Ausgangspunkt für eine Diskussion über die Funktionsweise und die zielführende Nutzung des Chatbots genutzt werden können.”

Es wird aktuell diskutiert, wie die Trainingsdaten diversifizier und problematische Inhalte bei der Ausgabe des Chatbots gefiltert werden können.
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit KI wird aber weiterhin unerlässlich bleiben.

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